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       Mit der Bahn fuhren diesesmal wieder 39 Wanderfreunde nach Beuren, durch 
        Uschi und Eckardt Welscher eingeladen. 
        Beuren selbst fiel aber aus, weil dann die Zeit für die 16 km zu 
        knapp geworden wäre, die Zeit ist für Heiligenstadt wichtiger. 
        Ich habe unsere Gäste und neuen Mitwanderer vorgestellt und dann 
        ging es los, 40 Min bergauf zur Burg Scharfenstein. 
      Ob vielleicht doch noch einmal der Pabst auf die Burg kommt, weiß 
        keiner, aber man hat allem Anschein nach die Gunst der Stunde erkannt 
        und Fördermitteltöpfe angezapft.  
      Während wir vor einem Jahr vom Herrn Hunold (Verwalter der Burg) 
        einen Vortrag zur Geschichte hörten, in die  
        ruinöse Burg schauen konnten und seinen Visionen zum angedachten 
        Umbau kaum folgen wollten, hat er in diesem Jahr den unwahrscheinlichen 
        Baufortschritt geschildert und gezeigt. 
      In etwas über einem Jahr hat man 3,5 Mio € verbaut. D.h. Dach 
        neu, Festsaal fertig mit Fußbodenheizung, Erdwärme aus 16 Bohrungen 
        wird umgeformt, Museumsraum fast fertig, Standesamt “ kleiner Saal 
        ” staatlicher Teil der Trauungen fast fertig, Kapelle im Rohbau 
        fertig “kirchlicher Teil der Trauungen”.  
      Kapelle hat in den uralten nahezu winzigen Fensternischen zwei wunderbare 
        neue Bleiverglasungen, sehr  
        eindrucksvoll. Zukünftige Wirtschaftsräume sind noch im Bau, 
        der Bauhof H GmbH Nohra ist auch beteiligt, Fa. Dr. Bennert aber nicht. 
      Neuer Kiosk mit Imbißversorgung entsteht, der alte kommt weg und 
        man hat dann unverbauten Blick auf den älteren Teil der Burg. Dieser 
        war nach der Wende separat an Privat verkauft worden. Der Besitzer hat 
        vermutlich  
        unter dem Eindruck des Baufortschrittes vor 2 Wochen seinen Teil an die 
        Stadt Leinefelde zurück verkauft. Nun gehört die ganze Burg 
        der Stadt. 
        Im Frühjahr stellt man die Blide aus Weißensee hier auf, denn 
        Scharfenstein hat die Steinschleuder erworben - welch Weitblick, denn 
        da kommen Touristen. 
      —Wandern— nun ging es bei trockenem Wetter durch Laubwald, 
        breite, feste Wege, Pause an der kleinen "Kapelle Steinhagen - zu 
        den 14 Nothelfern", hier hatte man freie Sicht in die typische Eichsfelder 
        Landschaft, denn “Eichsfeld ist da, wo die Berge unten sind” 
        (hatten wir eine Woche zuvor woanders gelesen) 
      Wieder wandern durch Buchenwald, schön bergab und die zwei Welschers 
        brauchten kaum auf die Uhr zu schauen, denn wir lagen gut im Zeitplan, 
        alle wollten ja in Heiligenstadt Kaffee trinken. Sammeln und warten auf 
        den Letzten, bevor es nach der Senke wieder bergauf ging.  
      Eckardt hat anhand frischer Fällungen die Harvester-Forstmaschine 
        erklärt, denn die war eine Woche zuvor hier tätig. Eine mittlere 
        Fichte ist in 45 Sekunden gefällt, entastet, zerteilt und die Zuschnitte 
        abgelegt.  
      Hurra Pilze, auch wunderschöne rote mit weißen Punkten und 
        Eckardt erzählte da was von Uhrzeit, und dann ... 
      Dünkreuz 
        Unmittelbar bei Heiligenstadt sind 2 Berge.Zum einen der Iberg mit 467 
        m —Ih ??? = Eibe o.ä.— und zum anderen der Dün mit 435 m. 
        Dieser bietet an seiner westlichen Kante einen ganz, ganz herrlichen Rundblick 
        über die gesamte Stadt und das westliche Eichsfeld in Richtung Duderstadt 
        und Hanstein.  
      1947 haben die jungen Männer der St. Ägidiengemeinde auf dem Berg ein 
        großes Holzkreuz errichtet. Das war ihr innerer Dank dafür, daß sie lebendig 
        aus dem Krieg zurück gekommen sind. In den 80er Jahren hat man unter einem 
        falschen Vorwand die Stasi überlistet und Strom da hoch gelegt um das 
        Kreuz zu besonderen Anlässen zu beleuchten, seitdem hat das 14 m hohe 
        Kreuz Beleuchtung. Bei dieser Aktion wurde das alte, morsche Kreuz durch 
        ein neues aus Hartholz ersetzt. 
      Stadt Heiligenstadt 
        ... bergab zur Stadt, an der Straße vorbei, in der unser noch Ministerpräsident 
        Althaus wohnt, kaum ein Vorbeikommen an einer Pflaumenbaumallee und Eckardt 
        mault schon wieder wegen Uhrzeit und so.  
      Die ersten Häuser, nur kurzer Besuch im ansonsten sehr schönen 
        Heine-Kurpark, Wasserfall, Geburtshaus Tilmann Riemenschneiders, Fußgängerzone 
        1 km lang, viele kleine Geschäfte, wir verteilen uns in Cafes, schauen 
        kurz in den Barockgarten.  
      Die größte Kirche St. Martin ist evang., dann St. Marien und 
        St. Ägidien. Wichtige weltliche Personen waren Tilmann 
        Riemenschneider, Theodor 
        Storm lebte einige Jahre hier als Anwalt und Dichter, hier entstand 
        u.a. die Regentrude. Goethe übernachtete hier am 6.6.1801 im noblen 
        Gasthaus zum Mohren. Am 14.5.1825 ließ sich Heinrich 
        Heine evang. taufen, denn er wollte kein Jude mehr sein, zum Staatsdienst 
        hat man ihn aber trotzdem nicht eingestellt. 
       
      16:50 Uhr haben wir uns alle am Denkmal Theodor Storm getroffen (übrigens 
        hat fast alle Denkmale und Brunnen in der Stadt der Heiligenstädter 
        Künstler Werner Löwe geschaffen), übliche Verabschiedung, 
        Bernd Dahm hat ein Gedicht Storms vorgetragen und dann die Feststellung, 
        daß die Stadt als solche eine extra Tour wert ist. Das  
        würden wir 2010 als Eichsfeld IV machen. 
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