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       Gisela Wolfram lud uns ein, von Schkopau nach Merseburg zu wandern, in 
        eine Gegend, in die früher nie einer gegangen wäre. 
       Überrascht wurden wir schon in Schkopau am Schloß derer von 
        Trotha. 
        Vom alten Schloß steht nur noch der Bergfried (um 1200), von dem man einen 
        herrlichen Blick über die heute saubere Stadt bis zum Chemie-Giganten 
        BUNA hat. Das heute neu sanierte Schloß ist ein Nobelhotel, welches 
        schon wieder in Insovenzverwaltung der Sparkasse steht, bei den Zimmerpreisen 
        verständlich.
       Entlang der Saale wanderten wir nach Merseburg, 
        einer der geschichtsträchtigsten Städte Mitteldeutschlands. 
        Von Norden kamen wir über den Altenburger Friedhof zum Schloß, 
        an dem uns Margund Malsch eine Ballade über den Raben von Merseburg 
        vortrug, dem Wappentier des Bischofs Thilo von Trotha. 
       Bevor wir zur Führung durch den Dom und das Stadtmuseum kamen, hörten 
        wir noch ein Orgelkonzert, vorgetragen an der Ladegastorgel im Dom. 
       Die Führung durch den Dom mit der ältesten romanischen Krypta 
        in Mitteldeutschlands, dem Grab des Rudolf von Schwaben, das älteste 
        datierbare Bildnisgrab in Deutschland sowie vielen anderen Kunstgegenständen 
        und Altären aus der Zeit der Luidolfinger, angefangen von Heinrich 
        I. und Otto I. war sehr aufschlussreich.
       Auch die folgende Führung durch das Stadtmuseum im Schloßgebäude 
        zeigte uns die Wichtigkeit des Bistums Merseburg in der frühen deutschen 
        Geschichte. In DDR-Zeiten wäre man gar nicht in diese Stadt gefahren, 
        welche auch eine romanische Kirche (St. Thomae) an der Saale besitzt, 
        in der sich ein sehr interessantes Tryptichon “Gegen die Gewalt” 
        (1995) von dem Künstler Klaus Friedrich Messerschmidt befindet. 
       Die Stadtbesichtigung mit Apotheke (Synagoge), Rathaus, Markt und Stadtkirche 
        St. Maximi rundeten das Bild einer um's Überleben kämpfenden 
        Stadt ab. Alle waren sich einig, Gisela hat Ihren “Gesellenbrief” 
        als Wanderleiter mit Bravour bestanden. 
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